“Wie finde ich die richtige Kita für mein Kind?” ist eine Frage, mit der wir täglich konfrontiert werden. Aus diesem Grund, haben wir uns fröhlich zusammen gesetzt und gemeinsam überlegt, was wir den Eltern, bei Ihrer Kitasuche, für Tipps mitgeben können. Wir wissen sehr genau, dass für die ganze Familie und auch für uns in der Kita, ein völlig neuer Lebensabschnitt beginnt, wenn ein Kind in die Kita kommt.
Die ersten Schritte ohne Mama und Papa sind etwas ganz besonderes. Das Kind kommt in ein neues Soziales Umfeld und lernt unglaublich viele Neues. Doch auf was muss ich achten, damit die Kitazeit für mein Kind schön wird? Nach welchen Kriterien sollte ich die Einrichtung aussuchen?
Wir haben Ihnen dazu eine kleine Checkliste zusammengestellt, mit einer Übersicht über die uns wichtigsten erscheinenden Auswahlkriterien.
Unser wichtigster Tipp: Das Bauchgefühl muss stimmen, Kind und Eltern sollten ein gutes Gefühl haben.
Große Auswahl in der Stadt Luzern
Die Suche nach der richtigen Kita in Luzern gestaltet sich oft schwer. Es gibt eine Fülle von unterschiedlichen Einrichtungen und Konzepten. Ganztags oder halbtags, staatlich oder privat, Montessori oder Steiner, Kleine oder grosse Einrichtungen, kurze Fahrwege, schöne oder kühle Räumlichkeiten, Babygruppe oder Familiengruppe, lange Öffnungszeiten – Eltern haben hier oft die Qual der Wahl. Schließlich können sie für ihr Kind – anders als bei der Grundschule – eine Einrichtung frei wählen, welche ihren Erwartungen und Bildungsansprüchen entspricht. Zumindest theoretisch, denn praktisch sieht es gerade in Luzern oft ganz anders aus. Man muss sein Kind häufig schon während der Schwangerschaft in der gewünschten Kita anmelden, wenn man sicher gehen will, dass es auch einen Platz bekommt.
Unser Tipp: Scheuen Sie sich nicht, wenn Ihnen eine Einrichtung, die Ihnen gefällt, absagt. Bleiben Sie dran und Fragen Sie immer wieder nach, ob evtl. ein Platz frei geworden ist.
Öffnungszeiten der Kitas
Uns ist aufgefallen, dass die Öffnungszeiten der Kita eine sehr wichtige Rolle spielen.
Bei diesen gibt es große Unterschiede, über die sich die Eltern im Vorhinein genau informieren sollten: Manche Einrichtungen schließen Nachmittags schon früh, ein paar haben bis 19 Uhr geöffnet und andere bieten sogar am Samstag Betreuungszeiten an. Das ist für berufstätige Eltern ein wichtiges Entscheidungskriterium. Schließlich nimmt nicht jeder Arbeitgeber Rücksicht auf die Wünsche der Eltern.
Unser Tipp: Schauen Sie sich die Schliesstage und die Öffnungszeiten genau an. Besonders vor Feiertagen machen manche Kitas früher zu, was für berufstätige Eltern schnell zu einem Problem werden kann.
Eintrittsalter
Ebenso unterschiedlich wird das Eintrittsalter der Kinder gehandhabt: die meisten Einrichtungen nehmen Kinder ab 3 Monaten auf, andere betreuen das Kind erst ab einem Jahr.
Personalstruktur auf der Gruppe
In der Schweiz gibt es klare Richtlinien zum Personalschlüssel der Kindergruppen, diese werden von der Stadt Luzern überprüft. Wichtig finden wir hierbei zu dem noch folgende Punkte.
- Stabilität innerhalb der Kindergruppe ( Kündigungsfrist beträgt deshalb 3 Monate)
- Überschaubarkeit der Kindergruppe und der Räumlichkeiten
- Kontinuität der Betreuungspersonen ( liegt uns besonders am Herzen)
- Nähere Informationen finden Sie hierzu unter: http://www.djs.tg.ch/documents/KiTaS_RL.pdf
Unser Tipp: Fragen Sie bei dem Besichtigungstermin konkret nach, wie wichtig in der Einrichtung die Kontinuität im Team ist und was die Einrichtung dafür tut.
Aufteilung der Kindergruppen
Die Kinder werden entweder nach Alter aufgeteilt oder es wird doch dem ” Familiengruppenprinzip” gearbeitet. Beides hat Vor- und Nachteile: Kinder einer Altersstufe sind mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau. Man kann mit ihnen ähnliche Spiele spielen, das erleichtert die Betreuung ( Wie im Kindergarten und in der Schule). Gemischte Gruppen bieten dafür den Vorteilen, dass die Kleinen von den Großen lernen können und die Grossen schon kleine Verantwortungsbereiche bekommen und somit schon früh ihr Selbstvertrauen stärken. Davon profitieren beide Seiten unserer Erfahrung nach sehr, zudem entspricht das der natürlichen Familienform.
In “Kita Plus” Kitas besuchen Kinder mit besonderen Förderbedürfnissen gemeinsam mit anderen Kindern dieselbe Gruppe. Auch das wirkt sich unserer Erfahrung nach sehr positiv für beide Seiten aus.
Unser Tipp: Überlegen Sie, was Ihnen besonders viel Freude in der Kindheit gemacht hat, und ob sich das in dem einen oder anderen Modell besser umsetzen lässt.
P.S. Wir haben einen Blog zum Thema Familiengruppe auf unserer Website, welche unseren Standpunkt verdeutlicht. http://kitakiriku.ch/2015/09/24/familiengruppen-modell/
Freies Spiel und Tagesablauf
Überprüfen Sie ob Ihnen der Tagesablauf der Einrichtungen zusagt. Für Kinder ist es besonders wichtig, dass ihr Tagesablauf nicht zu straff durchorganisiert ist und sie zwischendurch auch genügend Zeit haben, um soziale Kontakte zu knüpfen, sich selbstständig zu beschäftigen, eigene Ideen zu entwickeln oder auch mal Langeweile zu haben, wenn sie etwas älter sind.
Wir sind der Meinung, dass das ” Freispiel” am Wichtigsten ist, weil das Kind in ihm besonders mit all seinen Fähigkeiten aktiv wird. Kinder sind von ihrem Wesen her grundsätzlich aktiv, neugierig und interessiert. In einer guten Kita nimmt das Freispiel daher unserer Meinung nach eine grosse Zeitspanne ein. Innerhalb dieses Zeitraums bestimmen die Kinder den Spielpartner, das Spielmaterial, die Dauer und den Raum eigenverantwortlich und sind vollkommen frei. Sie setzen sich selbstständig Ziele sowie Spielaufgaben und bestimmen nach ihren Bedürfnissen den Verlauf und die Dauer eines Spiels. Sie tauchen in ihr ganz persönliches Thema ein, und geniessen das Leben im hier und jetzt. Sie verarbeiten und üben im Spiel, was sie erlebt haben und lernen die Welt zu verstehen und sie aktiv ihren Fähigkeiten und Wünschen zu verändern.
Unser Tipp: Achten sie auf die ” Spielatmosphäre” in der Kita. Sind die Kinder in das Spiel vertieft? fühlen sie sich wohl? spielen sie fantasievoll?
Räumlichkeiten
Kinder müssen sich auf verschiedenste Arten bewegen, aber auch toben können. Deshalb sollte die Kita idealerweise über genügend Freifläche oder Garten verfügen und möglichst auch über eine Gumpizimmer. Geführte Bewegungssequenzen sind unabdingbar. Viele Kitas haben an dem “Purzelbaum Projekt” der Stadt teilgenommen und sind diesbezüglich professionell geschult worden. Wichtig sind auch die Schlafräume für die Kinder. Sie sollten einladend, gemütlich und ruhig sein. Abgesehen davon brauchen Kinder generell auch Rückzugsmöglichkeiten, z.B. in der Lese- oder Kuschelecke. Dies vor allem, wenn sie den ganzen Tag in der Kita verbringen.
Der Erziehungsstil: Viel Kontrolle – wenig Regeln?
Der Erziehungsstil in den Kitas wird üblicherweise in dem pädagogischen Konzept klargestellt. Eltern sollten sich darüber vorher informieren, denn auch hier gibt es große Unterschiede. Vom autoritären bis hin zum Laissez-faire-Erziehungsstil gibt es alle Abstufungen.
Die Grundhaltung zeigt sich vor allem darin, wie sehr die Erzieher die Kinder durch Regeln führen, die Einhaltung dann durch Konsequenzen kontrollieren und in wie weit das Kind als selbständiger und verantwortlicher Mensch angesehen und respektiert wird. Vor allem Montessori oder Steiner vertreten hier teilweise andere Konzepte, wie normale Einrichtungen.
Unser Tipp: Hier ist es Wichtig bei der Besichtigung gezielte Fragen zu stellen und fein zu beobachten. Meist merkt man schnell, ob einem der Erziehungsstil zusagt, oder nicht und ob das, was auf dem Papier steht, auch wirklich gelebt wird.
Die Elternarbeit
Einen wichtiger Faktor in den Kitas ist für uns die Elternarbeit. Diese steckt in den meisten Kitas noch in den Kinderstiefeln und es gibt sehr grosse Unterschiede. In manchen Einrichtungen ist es durchaus üblich, dass die Eltern für Gemeinschaftsaufgaben wie Putzen, Rasenmähen oder kleinere Reparaturarbeiten eingeteilt werden. Hilfe bei Ausflügen, Sommerfesten oder anderen Veranstaltungen gehört immer mehr dazu. Besuche die Möglichkeit der Teilnahme am Geburtstag, regelmässige Entwicklungsgespräche und verschiedene Elternanlässe, gibt es noch selten.
Ziel ist es, eine professionelle Erziehungspartnerschaft zu entwickeln, um die Kinder individuell zu stärken. Hierzu ist das Engagement der Eltern unglaublich wichtig und ein klares Konzept zur Elternarbeit von Seiten der Kita unserer Meinung nach unabdingbar. Jede noch so kurze gemeinsame Zeit, vertieft die Beziehung zur Institution und hilft so dem Kind sich wohl und geborgen zu fühlen. Die Transparenz der pädagogischen Arbeit sollte gewährleistet sein und die Eltern sollten die Möglichkeit haben ihre Ängste und Wünsche mitzuteilen und Feedback zu geben.
Unser Tipp: Fragen Sie nach, wie die Zusammenarbeit von Seiten der Trägerschaft organisiert ist.
Kosten für einen Kitaplatz
Letztendlich sind natürlich auch die Kosten entscheidend. Vor allem wenn man mehrere Kinder hat, kommt da im Monat oft ganz schön was zusammen. Zwischen 300,- 3000,- Franken pro Monat und Kind kann das variieren. Die gute Nachricht ist, dass die Stadt Luzern durch ihre Betreuungsgutscheine die Eltern einkommensabhängig unterstützt. Es wird somit eigentlich allen Eltern ermöglicht ihr Kind in der Stadt Luzern die Kita zu bringen, wenn beide Elternteile arbeiten.
Unser Tipp: Schauen sie sich die Kosten genau an und Fragen sie, was im Preis alles enthalten ist. Hier gibt es teilweise grosse unterschiede, was man noch selber von Zuhause mitbringen muss.
Rufen Sie bei der Stadt Luzern an und erkundigen Sie sich genau über die Möglichkeit Betreuungsgutschein Ihrer Situation entsprechend.
Wie finde ich die passende Kita?
Die passende Kita finden Sie am Besten im Internet: Auf dem Online-Auftritt der Stadt oder Gemeinde sind wahrscheinlich sämtliche Kitas verlinkt. Gehen Sie zu einem Besichtigungstermin und verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck vom Personal, der Stimmung in der Kita, den Räumlichkeiten, der Kommunikation untereinander und was Ihnen noch so wichtig ist. Machen Sie sich eine Liste mit den wichtigsten Fragen, nehmen Sie ihren Partner und ihr Kind mit. Jeder Nimmt andere Sachen wahr und das Kind wird deutlich zeigen, ob es sich wohl fühlt oder nicht. Lassen Sie sich Zeit mit der Entscheidung und lassen Sie sich nicht drängen. Schlafen Sie mindestens ein Mal darüber, bevor Sie eine Entscheidung treffen.
Kann ich einen Kitaplatz reservieren?
Manche Kitas bieten auch Reservationen von Plätzen an.
Unser Tipp: Erkundigen Sie sich genau. Auch hier gibt es gewaltige Unterschiede der Handhabung. Besonders wenn Sie schon lange im voraus reservieren wollen, sollten Sie regelmässig zur Kita wieder Kontakt aufnehmen.
Wir hoffen Ihnen ein wenig geholfen zu haben und wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude bei Ihrer Suche.
Das Team der Kita Kiriku Luzern